Wenn sich die Hotelzimmertür dann hinter mir schließt, ist es, als ob ich eine völlig andere Welt betrete: allein, mit all diesen Gedanken und Gefühlen.
Ich gewinne Abstand zu meinem sonstigen Leben, fühle mich einerseits einsam, aber auch befreit, kann mich auf diese Situation einlassen und fallen lassen.
Wenn ich dann bei mir bin, versuche ich, diese Welt, die Gesellschaft und die Menschen um mich herum zu verstehen. Wohl wissend, dass viele Leute, vielleicht die meisten, sagen würden, dass ich zumindest merkwürdige Vor- und Einstellungen habe, denke ich oft, dass ich eigentlich genau die richtigen Schlüsse aus meinen Gefühlen und unser aller Probleme im Bezug auf unser Zusammenleben ziehe.
Nebenbei: Ich sitze gerade im Zug und tippe auf meinem Handy, um einmal festzuhalten, was mich so beschäftigt und hoffe, dass es neben möglicher Rechtschreibfehler auch Sinn ergibt ...
Zurück zu meiner Allein-auf-Reisen-Situation: viele gefühlsmäßige Aufs und Abs begleiten mich und auch erotische Selbsterfahrungen. Vor allem aber Fragen, warum wir (und ich muss mich da einbeziehen ) Sex und Erotik nicht so nehmen wie ich es eigentlich wahrnehme oder (besser?) fühle.
Für mich ist Sex das Natürlichste und Ursprünglichste der Welt bzw. unseres Lebens. Wenn ich nach einem Sinn suche, dann ist der Austausch von Berührungen, der gemeinsame Aufbau von erotischen Gefühlen und das Erleben von extatischen Höhepunkten mit allen Sinnen der Inbegriff von Leben. Dies zu teilen und zu spüren, wie man sich verbindet, aber auch auch selbst wahrnimmt, ist so bereichernd für mich.
Stattdessen wird Sex missbraucht: um Macht über Andere auszuüben, Menschen zu diskriminieren oder einzuschränken, aber auch einfach und typisch für unsere Zeit, Geschäfte bzw. Geld zu machen.
Sex wird als etwas schmutziges, billiges herabgestuft und Lust fast schon als unnatürlich abgestempelt, statt es als wichtiges, ursprüngliches Bedürfnis.
So ist es auch nachvollziehbar, dass viele Menschen Sex oder Nacktheit zum Anlass nehmen, um sich darüber lustig zu machen.
Auf die #metoo Bewegung wollte ich eigentlich gar nicht eingehen, weil ich eben genau gegen diese Art des Missbrauchs von Sex bin bzw. dagegen bin, Sex jemanden aufzuzwingen, weil man eben in einer gewissen Machtposition ist. Aber auch das ist ein Gedanke, der mich beschäftigt ...
Nun ja, jetzt bin ich bald wieder in der Heimat und mein Akku ist auch fast am Ende und so lasse ich Euch mit diesen Zeilen mal alleine und hoffe, auf Euer Feedback.
Bis bald und seid SEXY
Gute Fahrt
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